Therapie

Ziel

BEHANDLUNGSZIEL DER RHEUMATOIDEN ARTHRITIS (RA)-THERAPIE

Primäres Ziel der Behandlung ist, eine effektive Krankheitskontrolle und Symptomlinderung.2

Zur Remissionserreichung* kommen bei vielen Betroffenen im Krankheitsverlauf mehrere Therapien zum Einsatz.1

Etwa 1 von 3 RA-Patienten in Deutschland
erreicht eine Remission*.3

*Remission = Rückgang, vorübergehendes Nachlassen von Krankheitssymptomen

Optionen

THERAPIEOPTIONEN1,4,5

Die Behandlung von rheumatoider Arthritis konnte in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte verzeichnen. Die Grundlage der Behandlung bilden die Basismedikamente. Auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt können darüber hinaus weitere Medikamente zur Eindämmung der Schmerzen und der Entzündung sowie nicht medikamentöse Optionen zum Einsatz kommen, um das Ziel der Remission zu erreichen.

Medikamentöse Behandlung

Krankheitsmodifizierend wirkende Medikamente (Disease-modifying anti-rheumatic drug, kurz DMARD) bilden die Grundlage der Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA). DMARDs können in den Krankheitsverlauf eingreifen und ihn positiv beeinflussen. Sie können die Krankheitsaktivität und damit Langezeitschäden verlangsamen, verringern oder sogar verhindern. Die Wirksamkeit der verschiedenen DMARDs ist klinisch bestätigt. Durch die langfristige Einnahme von DMARDs können Schmerzen gelindert und Gelenkfunktionen erhalten werden.

DMARDs werden in drei Gruppen unterteilt:

  • Herkömmliche (konventionelle) synthetisch hergestellte DMARDs → csDMARDs. Hier ist Methotrexat (MTX) der wichtigste Vertreter der Gruppe, denn es wird weltweit am häufigsten zur Behandlung von RA eingesetzt. Die csDMARDs Sulfasalazin, Chloroquin und Hydroxychloroquin können auch in Kombination mit MTX eingesetzt werden.
  • Biotechnologisch hergestellte DMARDS → bDMARDs oder auch Biologika. Diese biotechnologisch hergestellten bDMARDs sind Proteine, die körpereigene, entzündungsfördernde Botenstoffe, wie Interleukin 6, binden und neutralisieren können. bDMARDs müssen meistens gespritzt werden, da sie sonst im Magen verdaut werden.
  • Zielgerichtete (englisch: targeted) synthetisch hergestellte DMARDs → tsDMARDs. Die Gruppe der tsDMARDs schließt synthetisch hergestellte Wirkstoffe ein, welche gezielt entwickelt wurden, um in Signalwege, die der rheumatoiden Arthritis zugrunde liegen einzugreifen. Beispiele sind Inhibitoren (Hemmer) der Januskinasen (JAK-Enzyme).

Weitere medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten:

  • Schmerztherapie durch Medikamente
  • Kortison

Nicht-medikamentöse Behandlung6

  • Physiotherapeutische Maßnahmen
    • Krankengymnastik
    • Orthopädische Hilfen
  • Nahrungsmittelergänzung und Komplementärmedizin
  • Patientenschulungen
  • Psychologische Begleitung

Operative Eingriffe

  • Gelenk-Prothesen
Rheumatoide Arthritis ist nicht heilbar. Umso wichtiger sind moderne Therapieoptionen, die Betroffenen ein besseres Krankheitsmanagement ermöglichen.7

Was kann ich selbst für meine Gesundheit tun?

WAS KANN ICH SELBST FÜR MEINE GESUNDHEIT TUN?

Die verschiedenen Therapien können dazu beitragen, dass Betroffene Ihren Alltag mit rheumatoider Arthritis leichter leben können. Häufig besteht aber auch der Wunsch, zusätzlich zur Therapie noch etwas mehr für die eigene Gesundheit zu tun, hier finden Sie einige Tipps:

Bewegen Sie sich regelmäßig.
Körperliche Aktivität ist gut für die Beweglichkeit Ihrer Gelenke und kann Gelenkschmerzen reduzieren. Außerdem stärkt Bewegung die Muskeln und das Herz-Kreislauf- System. Wichtig ist es, Freude an der Bewegung zu haben und die Gelenke nicht unnötig zu belasten. Achten Sie daher immer darauf, Ihre persönlichen Grenzen zu erkennen und passen Sie die sportliche Aktivität Ihrem aktuellen Befinden an. Weiterführende Informationen finden Sie u. a. auf www.gesundheitsinformation.de unter der Verwendung der Suchbegriffe „Sport“ und „Rheuma“.

Ernähren Sie sich ausgewogen.
Eine vielseitige, frische Kost mit viel Obst und Gemüse versorgt Ihren Körper mit wichtigen Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Wählen Sie die Lebensmittel bewusst aus und lassen Sie sich ausreichend Zeit zum Essen. Viele hilfreiche Informationen zu gesunder Ernährung bietet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE; www.dge.de).

Vermeiden Sie Stress.
Schon leichter Stress kann die Krankheitsaktivität der rheumatoiden Arthritis fördern. Üben Sie sich in Gelassenheit und versuchen Sie, über Kleinigkeiten, die Sie als störend empfinden, hinwegzusehen. Häufig ist es hilfreich, seinen Ärger und seine Sorgen einer vertrauten Person mitzuteilen. Auf diese Weise lassen sich die Gedanken sortieren, was zur seelischen Entspannung beitragen kann.

Quellen

1. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Rheumatoide Arthritis. Verfügbar unter: https://www.rheuma-liga.de/fileadmin/public/main_domain/Dokumente/Mediencenter/Publikationen/Merkblaetter/1.2_Rheumatoide_Arthritis.pdf. Letzter Zugriff: Oktober 2023.
2. Arthritis Foundation. Rheumatoid Arthritis. Verfügbar unter: https://arthritis.org/diseases/rheumatoid-arthritis. Letzter Zugriff: Oktober 2023.
3. Albrecht K et al. Z Rheumatol 2017; 76:50-57.
4. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Rheumatoide Arthritis: https://www.rheuma-liga.de/rheuma/krankheitsbilder/rheumatoide-arthritis#c2032. Letzter Zugriff: Oktober 2023. 
5. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Rheumatoide Arthritis. Verfügbar unter: https://www.rheuma-liga.de/fileadmin/public/main_domain/Dokumente/Mediencenter/Publikationen/Merkblaetter/4.5_Basismedikamente.pdf. Letzter Zugriff: Oktober 2023.
6.  https://dgrh.de/Start/Publikationen/Empfehlungen/Komplement%C3%A4re-Methoden.html
7. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Rheumatoide Arthritis. Verfügbar unter: https://www.rheuma-liga.de/fileadmin/public/main_domain/Dokumente/Mediencenter/Publikationen/Informationen/C183_Faltblatt_Rheumatoide_Arthritis.pdf. Letzter Zugriff: Oktober 2023